Die Kinder waren bereits flügge, als Christa Flöther mit ihrem Mann in die Böttnerstraße in den Kasseler Nordosten zog. 38 Jahre ist das her, es war das Viertel, wo ihr berufliches Leben stattfand und der Kleingarten in der Nähe lag. Jetzt im Alter genießt sie die Erdgeschosslage ihrer Wohnung, lediglich zum Balkon ist eine Stufe zu überwinden. Auch die Dusche wurde bodengleich umgebaut, so etwas funktioniert ohne weiteres nur im Parterre!
„Es ist schön, nach Hause zu kommen. Es ist ruhig hier, ich mache meine Tür zu, hier fühle ich mich wohl, hier bin ich.“ Besondere Einbauten wie die Schiebetür zur Küche oder der spezielle Seilzug zum Schultertraining und die Kücheneinrichtung sowieso stammen noch von ihrem verstorbenen Mann. Am liebsten sitzt Christa Flöther im Wohnzimmer in ihrem Sessel, vor dem Fenster rauschen leise die Blätter einer alten Linde, und malt: „Man braucht nur ein Malbuch und ein Päckchen Buntstifte und kann seiner Phantasie freien Lauf lassen. Da denke ich dann an nichts anderes.“ Früher hat sie viel gestickt, prächtige Tisch- und andere Decken nach Abzählmustern entworfen, doch da wollen Hände und Augen der 87-Jährigen inzwischen nicht mehr mitspielen. Eine grüne Oase aber gibt es immer noch, auf dem Balkon, mit Pflücksalat, Tomaten, Blumen – und Sportgerät: „Ich laufe ja nicht so viel und da wird jeden Tag eine halbe Stunde Rad gefahren.“ /