Eigentlich schwört Heike Hillmann auf die Kasseler Arthouse-Kinos, schon immer. Aber genauso gerne richtet sie sich gelegentlich und kurzerhand mit Tablet draußen auf dem Balkon ein, auf ihrer Yogamatte, und lässt sich von dem überraschen, was die Kultursender Arte und 3sat gerade so an Dokumentationen, Natur- und Reisefilmen oder Porträts über Künstler und Musiker im Programm haben.
In der Regel hält die 60-Jährige Ausschau nach Neuem, aktuellen Themen, außergewöhnlichen Geschichten, bloß nicht Filme wiederholt angucken, doch halt: Da gab es 1988 Im Rausch der Tiefe, ein packendes Taucherdrama des französischen Regisseurs Luc Besson, der selbst einmal Tauchlehrer gewesen war. Das hat sie sicherlich öfters geguckt, der Spielfilm lief kürzlich sogar wieder im Fernsehen. Und, ja, rückblickend blitzt da noch einiges anderes, mehrfach Gesehenes auf. Schon beim Erzählen muss Heike Hillmann lauthals loslachen: „Viel Rauch um Nichts, eine schrille US-amerikanische Kiffer-Komödie, kennt ihr die? Das war ein Film in meiner Jugend, mit den Radiokomikern Cheech & Chong, die zwei von Marihuana umnebelte Chaoten à la Dick und Doof spielen, die natürlich nur Unfug anstellen und denen nur Blödsinn passiert.“ Selbst den Titelsong „Up in smoke, that’s where my money goes“ des damaligen Kultstreifens kann sie aus dem Stehgreif nachsingen! Apropos Yogamatte: Die verbleibt nach den heimeligen Film-
abenden auf dem Südstadt-Balkon – für den Sonnengruß am nächsten Morgen. /