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ÜBER DEN
MOMENT HINAUS
W
enn einen etwas packt, dann interessiert nicht die Uhrzeit oder ob es Zeit ist, schlafen zu gehen.

„Gegen das Vergessen“ hieß vor einiger Zeit ein Themenabend im deutschen Fernsehen, der unter anderem das Filmdrama Fannys Reise zeigte. Es behandelt die bewegende Geschichte einer Gruppe jüdischer Kinder, die 1943 vor der drohenden Deportation von Frankreich aus in die Schweiz flieht. Anführerin der kleinen Notgemeinschaft ist die 13-jährige Fanny, die es wirklich gab und gibt: Fanny Ben-Ami lebt heute in Israel, ihr autobiographisches Buch „Le Voyage de Fanny“ war Vorlage des französisch-belgischen Kinowerks, das Helmi Hisge seitdem nicht mehr loslässt. 

„Immer wieder habe ich mich gefragt, wie eine Kindergruppe das überstehen kann. Aber noch mehr ist diese Fanny in meinem Kopf herumgegeistert. Sie hat nicht lange in der Gruppe herumgefragt, sondern sie hat entschieden. Das gefiel mir. Das habe ich sowieso gerne, wenn jemand, der vor einer Aufgabe steht, nicht zaudert. Man weiß es hinterher, ob etwas richtig oder falsch war. Deswegen habe ich den Film wahrscheinlich auch behalten, kann ich mir vorstellen, weil so ein Wesenszug mir entgegenkommt“, reflektiert die 81-Jährige. Spielfilme zum Amüsieren sind für sie nichts, sie bevorzugt solche, die sie hinterher gedanklich noch begleiten: „Wenn es lustig sein soll, will ich lieber mit lebendigen Menschen zusammen sein. Im echten Leben bin ich nämlich kein Kind der Traurigkeit!“ Und noch etwas möchte Helmi Hisge betonen: Fannys Reise ist gewiss nicht ihr Lieblingsfilm, aber die Erzählung gibt Raum, darüber ins Gespräch zu kommen. Er wird daher auf ihren Wunsch am 13. Dezember bei Film & Popcorn im Treff Vorderer Westen gezeigt. /