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IMMER WIEDER
DIENSTAGS

Nie hätte Ingeborg Korell es sich träumen lassen, dass sie irgendwann ein Ehren­amt über­nehmen würde! Doch Walburga Wissing, frühere Leiterin des Treffs Fasanen­hof kam auf die Be­sucherin des Treffs zu und sprach sie frei heraus an, ob sie denn nicht einem Sechst­klässler bei den Haus­auf­gaben helfen könne und wolle. Das war vor drei Jahren. Aus der gestellten Frage wurde ein fester Dienstag­nach­mittags­termin, erst mit dem Jungen, jetzt mit zwei Schüler­innen, eine in der vierten, die andere, Shana, in der dritten Grund­schulklasse, für beide jeweils für eine Stunde, nicht länger.

Erledigt wird in dieser Zeit das, was gerade anfällt – Deutsch, Rechnen, Sachkunde. Geduldig liest Ingeborg Korell bei Verständ­nis­schwierig­keiten die Aufgabe vor, erklärt Be­deutungen und Be­griffe. Shana liebt Mathe­matik, wes­wegen das Rechen­heft stets als Erstes zu­geklappt werden kann. Sind alle Haus­aufgaben durch­ge­arbeitet, wird noch zu­sammen gespielt, Mikado steht gerade hoch im Kurs und lässt sich gut an das Ende einer Stunde einbauen. „Ich gebe keine Nachhilfe, sondern leiste lediglich Haus­auf­gaben­be­treuung. Manchmal muss man auch nur dabeisitzen und ansprechbar sein“, betont die ehemalige Qualitäts­manager­in und fügt augen­zwinkernd hinzu: „In meinem Berufs­leben hatte immer mit Pro­blemen zu tun gehabt. Daher mein Sinn für Struk­tur und für Check­listen ...“ Heute bewundert sie den Ehrgeiz, mit dem sich diebeiden Mädchen ihren Schul­aufgaben widmen. Mit Shanas Familie ist sie derweil gut be­freundet, das hat sich durch die Haus­auf­gaben­hilfe so ergeben. Und Ingeborg Korell sieht ihre eigenen Grenzen: „Shana kann ich vielleicht noch drei Jahre helfen, bis die Lern­inhalte mein Wissen über­steigen. Aber dann kommt möglicher­weise der kleine Bruder, der ist jetzt vier Jahre alt ge­worden!“ Sie freut sich schon darauf. /

D
as gibt mir so viel, durch Kinder sieht man vieles auf einmal ganz anders oder auch gelassener.