Den Dschungel hatte sich Daniel Wiedigen schon als Jugendlicher nach Hause geholt. Nun bevölkern Phalaenopsis, Ficus Ginseng, Yucca, Mexikanischer Sauerklee und Kanarischer Drachenbaum den Erker seiner Wohnung im Vorderen Westen. Wohl geordnet und jede an ihrem besten Platz.
Eine Wohnung ohne Grünpflanzen ist für Daniel Wiedigen toter Lebensraum. Die älteste Pflanze, eine Orchidee aus England, war vor 23 Jahren ein Geschenk von Freunden. Den knapp 20 Zentimeter großen Kanarischen Drachenbaum, die jüngste Errungenschaft, hat er selbst aus Teneriffa mitgebracht. In dem grünen Nest geht’s ihm prima, denn Licht, Sonne und die gewissenhafte Pflege des passionierten Zimmergärtners sind ihm sicher.
Die meisten der versammelten Gewächse gelten zwar als unkompliziert, aber auch nur, wenn man wie Wiedigen weiß, was sie so brauchen. Aus dem provisorischen Schemel soll demnächst ein fest installierter Extraplatz inmitten der Pflanzenschar werden, in Blickrichtung zur prächtigen Linde vor dem Haus. Manchmal schickt der Baum im Sommer seine Blattbewohner hinüber: Grüne Stinkwanzen, die bei Gefahr ihrem Namen alle Ehre machen und darüber hinaus recht harmlos sind. Aber das ist eine andere Geschichte./