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1889Teaser

Mission Brandschutz und Sicherheit

Wenn demnächst die Hauswarte der 1889 auf die Dachböden in Ihren Häusern steigen, prüfend am Treppenhausgeländer rütteln und dann im Keller verschwinden, haben sie nur eines im Sinn: 

Ihre Sicherheit. Hintergrund der demnächst startenden Hausbegehungen sind aktuelle gesetzliche Brandschutzbestimmungen und klare Forderungen der Versicherungen. Ausgerüstet mit einem Tablet, haben die Hauswarte in Bad Wildungen und Kassel ihr digitales Pflichtenheft und eine Kamera immer mit dabei. 


Herr Katzwinkel, neben zahlreichen Funktionsprüfungen im Haus haben Sie alle Gegenstände im Visier, die Flucht- und Rettungswege behindern könnten. Worum geht es da?

Klassiker sind die Schuhschränke vor den Wohnungen, Sitzgelegenheiten im Treppenhaus, Autoreifen oder Benzinkanister in den Kellergängen oder diese Art Stillleben übrig gebliebener Kasten, Kisten und Möbelstücke auf den allgemeinen Dachbodenflächen. Die Mieter denken sich nichts dabei, aber speziell die Autoreifen sind brandgefährlich und gehören in den eigenen, mit einer Tür verschlossenen Kellerraum. 

Was tun Sie, wenn der Schrank im Weg steht?

Wenn klar ist, wem das gute Stück gehört, wende ich mich direkt an die Mieterin oder den Mieter, erkläre das Warum und Wieso und bitte, den Schrank zu entfernen. Ist das nicht möglich, schreibt die Kundenbetreuerin einen Brief mit gleichem Inhalt und Foto an alle Bewohner des Hauses oder im Fall des Schuhschranks zum Beispiel an die Etagennachbarn. In den Kellern wird’s schon schwieriger, die Eigentümer der Gegenstände gleich ausfindig zu machen. Manchmal müssen wir auch sofort handeln und brennbare Flüssigkeiten mitnehmen, einlagern und anschließend die Mieter informieren. 

Herr Beutekamp, als Sicherheitsbeauftragter der 1889 haben Sie das Konzept der Verkehrssicherheit mit erarbeitet. Warum ist das plötzlich so wichtig, dass der Platz vor der Wohnungstür freibleibt?

Die Versicherungen fordern heute bei den Vertragsverhandlungen: keine Brandlasten auf dem Dachboden, in Treppenhäusern und Kellern. Das war vor zwanzig Jahren noch nicht so. Ein Pflichtenheft, wie wir es haben, ist inzwischen gesetzlich vorgeschrieben. Das Strafgesetzbuch kann das Zustellen von Rettungswegen durch brennbare Materialien sogar mit Freiheits- oder Geldstrafen ahnden.

Und wenn ein älterer Mensch den Stuhl auf dem Treppenpodest für eine Verschnaufpause beim Treppensteigen benötigt?

Dann finden wir eine Lösung, zum Beispiel mit einem an der Wand befestigten Klappstuhl. Genauso wenn in einem engen Hauseingang Kinderwagen und Rollatoren zur Gefahr für andere werden. Eine abschließbare Box für Kinderwagen im Hof kann hier die Alternative sein. 

Herr Katzwinkel, wie viele Hausbegehungen haben Sie vor sich?

Ich bin wie meine Kollegen für 160 Häuser verantwortlich – jeden Monat ungefähr dreißig. Die begehe ich, trage Mängel mithilfe des Tablets ein, veranlasse deren Beseitigung und kontrolliere das. Nach einem halben Jahr fange ich mit der festgelegten Begehungsrunde wieder von vorne an.

Was ist für Sie der ideale Zustand?

Ich habe einen Wunsch frei? Ideal wäre, wenn die Mieter aufgrund dieses Artikels selbst aktiv werden. Denn das Herausfinden von Besitzern, die Briefe – das kostet nur unendlich viel Zeit und Mühe. Und zu feilschen gibt es ja auch nichts – Beispiel Schuhschrank: Der muss eben weg. 

Herr Beutekamp und Herr Katzwinkel,
wir danken für dieses informative Gespräch. /