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RAUM FÜR
EXPERIMENTE

Als Professor für Musikpädagogik sprengte Walter Sons mit seinen Ensembles für Glasmusik und Metallmusik seinerzeit die Grenzen der etablierten Musikkultur. Uns lädt er statt langer Erklärungen zur Live-Session ein. Ein vielgestaltiges Instrumentarium erwartet uns im Wohnzimmer – chinesische Reibe- und javanische Schalengongs aus Metall, Glasharfe und Verrophon, eine Holzblocktrommel, ein hölzerner Regenstab, eine halb geleerte Rolle Smarties, Kokosnussschalen und ein Eierschneider.

U

ns wird nicht langweilig!

„Stellen Sie sich vor, Sie müssten 24 Stunden in einem Raum zubringen und hätten nur diese Objekte hier. Dann würden Sie sich wahrscheinlich hinsetzen und warten, dass die Zeit vergeht, oder Sie würden anfangen zu spielen und tolle Sachen erfinden.“ Regeln gibt es keine, stattdessen gilt bei Walter Sons freies schöpferisches Gestalten: „Sie haben zwei Hände und Sie können ausprobieren. Wir beide [seine Frau und er] machen einen zarten Klanghintergrund.“ Er führt vor, wie sich Töne und Klangfarben durch Anschlagen nuancieren lassen, wie sie sich von der Mitte zum Rand der Instrumente ändern, klöppelt nebenbei spielerisch an die gläsernen Pendelleuchten über dem Tisch und weiß die Reibegongs zum sphärischen Tönen zu bringen. Auch der orangefarbene Eierschneider aus den Siebzigern hat mit zarten Saitenklängen einen Auftritt. Am Ende ist der Ausflug in die Welt der Neuen Musik viel zu kurz … Es hat Spaß gemacht. Danke, Brigitte und Walter Sons, für dieses Erlebnis!

Und das Lieblingslied? Der 96-Jährige wählt die doppelchörig gesungene Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Johann Sebastian Bach. /