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BESEELTES
SPIEL

Wenn Hartmut Zinn in die Saiten seiner Gitarre greift, kann es passieren, dass Nachbarn sagen, er solle doch das Fenster öffnen, damit sie lauschen können. Besonders beim Zusammensein an warmen Sommerabenden im Innenhof in der Akademiestraße gefallen ihnen die Gratiskonzerte. Nur einmal in den vergangenen 21 Jahren gab es jemanden, der den Musiker darum bat, erst ab 9 Uhr morgens mit dem Spielen zu beginnen.

E

ine Cousine hatte eine Gitarre, das fand ich schön. Ich war 14 Jahre und so fing das an.

Hartmut Zinn ist Musiklehrer und Musiker mit Leib und Seele – und eigentlich Frühaufsteher. Sein Instrument ist die Gitarre, seit jeher, er besitzt gleich mehrere. Mit der einen hat er damals vor 40 Jahren die Aufnahmeprüfung in der Musikakademie bestanden. Auch die andere, ein handgefertigtes Unikat des inzwischen verstorbenen nordhessischen Gitarrenbauers Petar Antić, begleitet ihn schon lange mit ihrem wundervollen Klang. Die Morgenstunden gehören dem eigenen Spiel, die Nachmittage seinen Schülern, entweder in der Musikschule in Wehlheiden oder in Harleshausen. Die hatten Glück: Nach einer Petition des Tonkünstlerverbandes wurde der Einzel-Musikunterricht in den privaten Schulen trotz Corona wieder erlaubt. In verschiedenen Konstellationen ist Hartmut Zinn mit Kasseler Musikerkollegen unterwegs, da sitzt er dann auch am Schlagzeug, spielt Bass oder Ukulele, mal Jazz und Rock und immer wieder klassische Stücke.

Lieblingslieder nennt er uns zwei, eines, das er gerne spielt, „Verde Alma“ (grüne Seele) von Máximo Pujol, und eines, das er gerne hört, „The Curse“ der dänischen Songwriterin und Sängerin Agnes Obel. /